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Harry de Groot

Der Letzte Pionier

1958 begann er als junger Zeichner und legte mit der ersten Generation von Sanders den Grundstein für das Unternehmen, das heute Leolux ist. Dies ist die Geschichte von Harry de Groot, einem echten Pionier, der viele erfolgreiche Leolux-Modelle entworfen hat.

Ende der 1950er Jahre begeisterten sich Jan und Ton Sanders für das Design aus Italien. Diese Art von Möbeln wollten sie auch herstellen, um die bestehende Kollektion traditioneller Clubmöbel zu ergänzen. Auf einer Reise durch Italien lernten sie, dass ein Designer entscheidend für den Erfolg einer Kollektion ist. Ihr Unternehmen war jedoch noch klein, und ein bekannter Name war einfach zu teuer. Deshalb entschieden sich Jan und Ton für einen jungen Designer, den sie - nach ihren eigenen Worten - noch formen konnten. Diesen fanden sie in Harry de Groot, einem Amsterdamer Zeichner, der den Teilzeitstudiengang Industriedesign in Eindhoven besuchte und tagsüber in einer Einrichtungsfirma arbeitete.

Schöpfer einer Marke

Nach seiner Einstellung wurde De Groot mit der Gestaltung des Katalogs von 1959 beauftragt. Dies war der Ausgangspunkt für den immensen Einfluss, den er auf das Markenimage von Leolux haben sollte. Er studierte Marketing und Werbung und setzte sein erworbenes Wissen bei Leolux sofort in die Praxis um. Er spielte buchstäblich Werbeagentur durch das Schreiben und Gestalten von Broschüren. Auch richtete er auch die Showrooms ein. Zunächst in Utrecht und später in Eindhoven und Krefeld. Darüber hinaus war er für Dutzende von Messeständen verantwortlich. Aber das vielleicht bekannteste visuelle Element, das wir Harry de Groot zuschreiben können, ist das markante 'L' im Leolux-Logo.

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Modell 267 (1959)

De Groots Haupttätigkeitsbereich war jedoch der des Möbeldesigners. Er erforschte die Bedürfnisse des Marktes und übersetzte seine Erkenntnisse in verkaufsstarke Produkte. Sein erstes Möbelstück war das Modell 267, ein kleines viersitziges Sofa mit einem niedrigen und einem hohen Sessel. Es wird erstmals auf einer Messe in Utrecht vorgestellt. Anfangs steht es etwas versteckt auf dem Stand, doch aufgrund des großen Interesses der Öffentlichkeit erhält „das 267“ zunehmend einen Ehrenplatz am Gang. Leolux weiß auch, wie man dieses Interesse in Verkäufe umwandelt, was das Modell 267 zu einem Eckpfeiler des Erfolgs und Wachstums von Leolux macht.

Model 685 (1967)

In den 1960er Jahren unternahmen die Brüder Sanders regelmäßig Reisen zur Orientierung. Während einer dieser Fahrten sitzt Harry de Groot auf dem Rücksitz von „Herrn Tons“ Peugeot. In der Rückenlehne befindet sich eine herunterklappbare Armlehne. Das Normalste der Welt in einem Auto oder Zug, allerdings nicht im Wohnzimmer. De Groot sieht darin jedoch die ideale Lösung für eine Nachfrage auf dem Markt. In der Tat berichteten Verbraucher häufig, dass sie in der Mitte eines dreisitzigen Sofas nicht wussten, wohin mit ihren Armen. Dieses Prinzip ist die Grundidee für das Modell 685, das ein durchschlagender Erfolg werden sollte.

Modell 724 und 757

Die Modelle 267 und 685 waren zwei absolute Erfolgsprodukte, aber Harry de Groot entwarf noch viele weitere "Sitzideen", die genau auf die Wohnbedürfnisse der Verbraucher abgestimmt waren. Ein weiteres Modell dieser Art debütiert 1972 in der Kollektion: das 724. Ein neues Spitzenmodell, eine Serie fester Sofas und einzelner Elemente, die eine Vielzahl von Aufstellungsmöglichkeiten bietet. 1974 wird der Marktführer durch das Modell 757, ein modernes Möbelstück abgelöst, mit einer Kombination aus Ledersitzen und breiten Elementen aus Eichenholz, das dem Bedürfnis nach natürlicheren Materialien in der Inneneinrichtung entsprach. 

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Model 724

Die nächste Generation

1982 war Leolux bereit für eine neue Ära. Die nächste Generation war bereit, das Ruder zu übernehmen. Dies war auch der Zeitpunkt, an dem Harry de Groot den Staffelstab weitergab. Aber welch ein Fundament hatten Jan Sanders, Ton Sanders und er gelegt. Es gab eine Marke, ein solides Unternehmen, gesunde Exporte sowie Designzentren. Mit seinen Ideen für Anzeigen, Texte, Fotos und Messen brachte Harry de Groot Leolux auf die Landkarte. Ein Verdienst, für das Leolux bis heute dankbar sein kann.

"Harry de Groot, Der Letzte Pionier."

Hochwertig

Nach seiner Zeit bei Leolux war Harry de Groot Dozent und Koordinator an der Design Academy in Eindhoven. Im Jahr 1997 ging er in den Vorruhestand und widmete sich einer anderen Leidenschaft. Als Historiker vertiefte er sich in die Geschichte der Stadt Venlo. Die Distanz zu Leolux war jedoch nie groß. Denn zu Ehren des 75-jährigen Jubiläums hatte er auf Wunsch des damaligen Geschäftsführers Jeroen Sanders an dem Buch 'Talents' gearbeitet, das die Geschichte von Leolux ausführlich beschreibt. Ein Nachschlagewerk, das immer noch sehr wertvoll ist, und in dem Harry de Groot selbst zu Recht die Hauptrolle spielt.

Harry de Groot verstarb am 19. Oktober 2013. In seiner Abschiedsrede bezeichnete Jeroen Sanders De Groot als "den letzten Pionier". Eine schöne Beschreibung eines vielseitigen Mannes.